Gegen Sand, Sonne und sich selbst

Mit dem Mountainbike 11.000 Kilometer durch Afrika

Safari bedeutet „Reise“ auf Kisuaheli, der Landessprache Kenias und Tansanias. Sechs Monate und 11.000 Kilometer auf dem Mountainbike von Nairobi über Kapstadt nach Windhoek (Namibia) – dieses Buch beschreibt die Höhen und Tiefen einer solchen Radtour: Kakerlaken krabbeln durchs Zimmer, tote Fliegen schwimmen auf dem Trinkwasser und nette Menschen laden zu Bett und Dusche ein. Löwen mit weit aufgerissenen Mäulern, roter Halbwüstensand, weite Steppen und an Erholungstagen Radrennen fahren… Diese eigenwillige Mischung zieht den Leser in ihren Bann.
Selbstironische Betrachtungsweisen von Radtouren in die 3. Welt entlocken dem Leser immer wieder ein Schmunzeln. Und wer dennoch Lust bekommen hat, selbst auf solch eine Reise zu gehen, der ist am Ende der Lektüre mit Tips und Tricks gewappnet.

244 Seiten Lesespaß, der mit 7 Landkarten und 20 Fotos illustriert ist.

Neuauflage 2012 mit neuen Fotos und besseren Karten

Seit 2013 auch als eBook bei Amazon




Aus dem Inhalt:

Kenia
Da sitzen wir nun: Nach 1 1/2 Jahren Planung und vielen Vorbereitungen schlürfen wir unser erstes kenianisches Bier noch direkt auf dem Flughafen von Nairobi. Man muß eben Prioritäten setzen. Statt wie andere Touristen von im voraus gebuchten Tourguides abgeholt zu werden, verbringen wir nach mehrfachen Genusses der Hefekaltschorle die erste Nacht auf afrikanischem Boden unter der Treppe eines Flughafengebäudes.
Bei Dunkelheit ist es zu gefährlich, mit dem Bike nach Nairobi hereinzufahren.

Allein durch Tansania
Am nächsten Morgen verabschiede ich mich von Thomas und verlasse Dodoma.
Da es keine genauen Landkarten gibt, informiere ich mich bei den Einheimischen über Streckenlänge und Übernachtungsmöglichkeiten. Es ist immer wieder haarsträubend, wie sich diese Angaben von der Wirklichkeit unterscheiden. So werden aus den für den ersten Tag geplanten 60 km satte 110 km. Und das bei einer Strecke, die richtig fordert: Sand, Sand und noch mal Sand. 40 kg Rad und Kinder am RestaurantfensterMaterial durch bis zu vierzig Zentimeter tiefen Sand zu schieben ist eine Tor – tour statt Rad – tour. Dazu brennt mir die Sonne den ganzen Tag auf den Pelz und ich komme nur ganz vereinzelt durch kleine Dörfer. Die Hüttenansammlungen sind so klein, daß es nicht einmal etwas zu essen, geschweige denn Softdrinks zu trinken gibt.

Simbabwe
Durch logistische Ungenauigkeiten – um es nett zu umschreiben – sind es vom Fähranlandesteg bis Victoria Falls nicht 70 km sondern 180 km. Naja, man kann sich ja mal täuschen. Die Strecke wird bei dieser Hitze zu einer erheblichen Bewährungsprobe für die Psyche. Das Thermometer meiner Hightechuhr zeigt 48,5° C als Höchstwert. Wir haben pro Person nur zwei Äpfel und zwei Orangen als Wegzehrung dabei und müssen unglaublich steile Berge hoch.

Namibia
Die erste Etappe von der Grenze nach Grünau hat es in sich: Es geht fast bis Grünau langsam und schleichend Berg hoch. 150 km mit zwei Kurven, einem Baum und keiner menschlichen Behausung. Wassermäßig und psychisch hatte ich mich glücklicherweise darauf eingestellt. Trotz flacher, absolut abwechslungsloser Landschaft fasziniert mich die Strecke.